R.I.P. Klimaversprechen – gestorben im Verwaltungsschlaf
Für eine gesundheitsfördernde und klimagerechte Kita- und Schulverpflegung – gegen das Verschleppen längst fälliger Entscheidungen!
Demo vor der Ratssitzung
Mittwoch, 02.07.2025
14.30 Uhr *
Ort: Vor dem Rathaus
Die Stadt Münster hat sich verpflichtet, bis 2030 klimaneutral zu werden. Sie ist „BioStadt“ und „Fairtrade Town“. Doch was passiert wirklich? Seit über zwei Jahren liegt der Stadt eine fundierte Bürgeranregung zur gesundheitsfördernden und nachhaltigen Kita- und Schulverpflegung vor – es gab keine politische Beratung, keine Beschlüsse und keine ersten Schritte zur Umsetzung.
Das ist nicht nur ein Zeichen der Ignoranz gegenüber zivilgesellschaftlichem Engagement – es ist klimapolitisches Versagen auf Ansage.
Warum wir protestieren:
- 11.000 Essen täglich werden in Münsters Kitas und Schulen ausgegeben. Die Stadt hat hier eine enorme Hebelwirkung – für gesunde Kinder und echten Klimaschutz.
- Ernährung ist Klimapolitik: Die weltweite Tierhaltung verursacht rund 33 % der globalen Treibhausgasemissionen – mehr als der gesamte Verkehrssektor! Durch pflanzenbetonte und bio-zertifizierte Mahlzeiten könnten allein in Münster täglich Tonnen an CO₂ eingespart werden.
- Die Forderung ist klar: 50 % Bio-Anteil sofort, 100 % perspektivisch. Doch Münster hält am Minimalziel von 20–30 % Bio fest. Das ist mutlos, unambitioniert und nicht zukunftsfähig.
- Während andere Städte längst handeln – Freiburg, Essen, Kopenhagen – verschanzt sich Münster hinter „komplexen Zuständigkeiten“ und „vergaberechtlichen Hürden“. Seit über zwei Jahren wurde nicht einmal der Wille gezeigt, die Vorschläge ernsthaft im Rat zu diskutieren.
- Die Verwaltung prüft weiter. Es gibt keine gesicherten Zeitpläne, keine öffentliche Beteiligung, keine Transparenz.
Was wir fordern:
- Sofortige politische Beratung und Entscheidung zur vorliegenden Bürgeranregung.
- Ein verbindliches Leistungsverzeichnis für gesunde, faire und klimafreundliche Verpflegung – mit konsequenten Kriterien für Bio, Regionalität, Saisonalität und Tierwohl.
- Eine Verpflichtung zur schrittweisen Anhebung des Anteils fair gehandelter und ökologischer Produkte.
- Konsequente Umsetzung der DGE-Ernährungsstandards, insbesondere weniger Fleisch, mehr pflanzliche Vielfalt.
- Eine Koordinierungsstelle, die Verantwortungen bündelt und Qualität sichert, sowie einen runden Tisch „Schul- und Kitaverpflegung“, der die Umsetzung unterstützt und sicherstellt
Wir sagen: Schluss mit dem Vertagen! Jetzt ist die Zeit zum Handeln.
Deshalb rufen wir alle Umweltgruppen, Ernährungsinitiativen, Elternvertretungen und engagierten Bürger*innen auf: Beteiligt euch am Protest gegen das klimapolitische Zögern der Stadt Münster!
Hier findet ihr die Bürgeranregung aus 2022:
* Die Demo beginnt eine Stunde eher als ursprünglich geplant, da Ratssitzung und Hauptausschuss vorverlegt wurden.